Homöopathische Anamnese

Als ausgebildete Homöopathin steht mir die gesamte Palette der homöopathischen Therapie zur Verfügung. (siehe auch: Therapie – Homöopathie).

Ich persönlich erstelle bei chronischen Krankheitsbildern erst nach einiger Zeit des Kennenlernens, wenn ich die gesamte Krankengeschichte des Patienten bereits erforscht habe, wenn ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen mir und dem Patienten hergestellt ist und die wichtigsten diagnostischen Schritte durchgeführt wurden, eine homöopathische Anamnese.

In dieser gehe ich besonders auf den Gemütszustand des Patienten ein, ich suche die "auffallenderen, sonderlichen, ungewöhnlichen und charakteristischen Zeichen und Symptome" (153 des Organon), die „als ob Symptome“, und gehe auf die Modalitäten ein – darunter versteht man die verschlechternden und bessernden Einflüsse und Situationen jedes Symptoms.

Im Verlauf dieser Anamnese entsteht für mich ein Gesamtbild des Patienten, welches die Grundlage für die Wahl des individuell passenden homöopathischen Einzelmittels ist.

Nachdem alle Symptome ausgewählt und gewichtet sind, wird in einem Symptomenlexikon, in dem die zugehörigen Arzneimittel aufgelistet sind, das Mittel herausgesucht, das in seinem Arzneimittelbild die größte Ähnlichkeit zu den Symptomen des Patienten aufweist. Diesen Arbeitsschritt nennt man Repertorisation. Der Zeitaufwand für die Mittelsuche kann eine Stunde und mehr dauern. Am Ende dieses Prozesses steht im idealsten Falle das Finden des sogenannten „Konstitutionsmittels“.

Ein Konstitutionsmittel steht in direkter Beziehung zur individuellen Person, die genau die passende Erscheinung hat, die den entsprechenden Charakter zeigt, die spezielle Eigenarten und Marotten aufweist, und die ganz typische Beschwerdebilder und Krankheiten bekommt. Dieses eine, individuell passende Konstitutionsmittel passt zu der Person, von Geburt an, jetzt und auch in Zukunft!